Biographie
Dmitrij Blagoj (sein Familienname bedeutet "gut", "tugendhaft",
"fromm") wurde in Moskau am 13.April 1930 geboren. Seine
Eltern waren berühmte sowjetische Philologen. Sein Vater Dmitrij
Blagoj stammte aus einer angesehenen, aristokratischen, russischen
Familie. Als Professor unterrichtete er an der Lomonossow-Universität.
Auch als Literaturwissenschaftler und Schriftsteller fand er große
Anerkennung in der UDSSR. Blagojs wissenschaftliches Interesse
galt hauptsächlich dem Werk vom russischen Nationaldichter
Alexander Puschkin.
Seine Mutter Vera
Netschajewa war halb russischer und halb deutscher Abstammung.
Sie galt als eine angesehene Literaturwissenschaftlerin, Textkritikerin
und Geschichsforscherin. 1928 gründete sie das erste Dostojewskij-Museum
in Moskau.
Dmitrij
Blagoj war eine vielseitige Persönlichkeit und seine Interessen
reichten unter anderem von Literatur, Malerei, Graphik, Kunst
über Wissenschaft bis hin zur Musik.
Seine außergewöhnliche musikalische Begabung wurde von
Prof. A. B. Goldenweiser entdeckt, auf dessen Empfehlung hin Dmitrij
sein Studium an der Musikschule für hochbegabte Kinder am
Moskauer Konservatorium im Alter von 6 Jahre begann. Er studierte
Klavier dort zunächst bei E. P. Hoven, einer verdienten Lehrerin
Russlands und einer Schülerin von Prof. Goldenweiser. Später
unterrichtete Goldenweiser persönlich den begabten Schüler
Dmitrij.
Nachdem
er sein Studium an der Musikschule absolvierte, trat er ins Moskauer
Konservatorium ein und nahm weiterhin Misikunterrichtet bei Prof.
Goldenweiser (Abschluss in 1954) und zur gleichen Zeit Kompositionunterrichtet
bei Prof. Schaporin (Abschluss in 1957).
1958
absolvierte er einen Hochschulabschluss und war er als Professor-Assistent
tätig. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der sowjetischen
Komponisten-Union.
Seit 1959 arbeitete er als Lehrer für Klavier und Kammerensemble
am Moskauer Konservatorium. 1960 trat er als Solist der Moskauer
Philharmonie bei.
1968 berief man ihn als Dozent ans Moskauer Konservatorium.
1971 verteidigte er seine Dissertation über das Erbe von A.B.
Goldenweiser.
Sein
ganzes Leben hindurch erstrebte Blagoj die Zusammenarbeit verschiedener
Kunstformen (Literatur+Lyrik+Musik). 1972 entwickelte er eine
neue Musikrichtung unter dem Titel "D. Blagoj spielt und
erzählt" an einem Zyklus improvisatorischer Konzerte,
wo Musik und Literatur verbunden sind.
Als
Musikwissenschaftler und Journalist schrieb D. Blagoj über
200 Artikel, machte 276 Aufnahmen für Gosteleradio (Staatliche
Fernseh-und Rundfunkanstalt), veröffentlichte 15 Schallplatten
(Plattenlabel "Melodija") als Klavierspieler und mehrere
Kompositionen (Klavierstücke und Vokalwerke. Musikverlage
"Sowjetskij Kompositor" und "Muzyka"), endeckte
wieder viele Werke für ehemaligen russischen Komponisten.
Außerdem trat er bei mehreren TV-und Radiosendungen auf.
1984 erhielt er eine Auszeichnung als verdienter Künstler
Russlands.
Dmitrij
Blagoj starb am 13. Juni 1986 und wurde auf dem Khowanskoje-Fiedhof
in Moskau beigesetzt.
Familie
D. Blagoj war zwei Mal verheiratet. Er war in erster Ehe von 1953
bis 1977 mit Natalija Sokolowa (Blagaja) liiert. 1978 heiratete
er Larisa Kirsanowa.
Er hatte fünf Kinder: Vera (Muslima), Maria (Kristina), Dmitrij,
Anna,
Ivan.